Volleyball
das Alb(p)traumteam |
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Saumagen geplatzt!
Dies war für die Volleyballabteilung in diesem Jahr bereits die zweite Hiobsbotschaft nach „Istanbul geplatzt!“, die uns im Herbst per e-Mail erreichte. Doch wir sollten, zum besseren Verständnis, der Reihe nach beginnen. Bereits im April war der Wunsch erkennbar, uns kulturell weiterzubilden. Was lag da näher als eine Reise in die europäische Kulturhauptstadt – nein, nicht Essen, sondern Istanbul! – zu buchen.
Gesagt, getan. Und somit drehte sich ab diesem Zeitpunkt fast alles um dieses in der Geschichte unserer Abteilung einmalige Ereignis: Anzahlungen wurden an Christina überwiesen, Reiseliteratur angeschafft, im Wörterbuch das türkische Wort für „Teppich“ gesucht und so weiter. Dabei drohte der eigentliche Zweck unserer Vereinsaktivität in den Hintergrund zu geraten.
Doch wir hielten durch. In den Ferien wurden die Beachfelder im Schatten des Kreuzeichestadions eifrig genutzt, uns konnten weder Regen noch Dunkelheit schrecken, und wir kamen meist ungeduscht in Pinos Bahnhofskneipe an.Auch beim Betzinger Turnier gaben wir eine gute Figur ab, steigerten uns von Spiel zu Spiel und liefen in der Platzierungsrunde zu wahrer
Hochform auf. Und nach der Siegerehrung ging es erst richtig ab. Die Gesangsdarbietungen zur akustischen Gitarre waren wie immer vom Feinsten.Dann, es war so Mitte Oktober, platzte die Bombe, der Reise-veranstalter ging Konkurs und wir mus-sten umdisponieren. Glücklicherweise fand Werner, der im Sommer in guter körperlicher und geist-iger Verfassung seinen 60. Geburtstag feiern durfte, im Weingut Klein in Kallstadt eine passende Unterkunft.
Somit führte die erste Wanderung durch den Pfälzerwald vom Forsthaus Lindemannsruhe zum Bismarckturm und zum Ungeheuersee. Das für diesen Abend vorgesehene gemeinsame Saumagenessen fand nicht statt, was bereits in der Überschrift angedeutet wurde. Somit musste jeder essen, was er wollte. Beim anschließenden Umtrunk in unserem Frühstücksraum, gesponsert von Maria, die gerade zufällig Geburtstag hatte, verhielt es sich entsprechend.
Tags darauf begaben wir uns bei schönstem Herbstwetter nach
Bad Dürkheim und spazierten über die Kaiser-Wilhelm-Höhe zum sehenswerten römischen Steinbruch unterhalb des Kriemhildenstuhls.
Nach der Mittagspause beim Dürkheimer Riesenfass – inzwischen waren auch der Robbie und die Rosi dabei – genossen wir am 333 Meter langen Gradierbau das durch Solewasser erzeugte gesunde Meeresklima. So gestärkt erkundeten wir Freinsheim mit seinem mittelalterlichen Mauerring und seinen Cafés.
Dass danach der Hunderter im Innenhof unseres Weingutes gründlich misslang sei nur nebenbei erwähnt.
Ein weiteres Glanzlicht war dann die Führung durch die Weinkeller. Dabei erfuhren wir viel über die verschiedenen Rebsorten, die mechanische Lese, bei der die Trauben geschüttelt (nicht gerührt!) werden, den Ausbau und die Vermarktung des Weines sowie einiges über Korken. Der Anschaffungspreis für ein Weinfass wird mit 2 € pro Liter umbautem Raum veranschlagt, und manch einer von uns wäre außerstande, so ein Fass von innen zu reinigen, bei dieser schmalen Einstiegsluke!
Nun, das anschließende Abendessen in Henningers Weinwirtschaft ließen sich alle trotzdem schmecken, vereinzelt wurde sogar der Saumagen gewählt. Es schloss sich – wie gehabt – eine ausgiebige Weinverkostung an, angereichert durch den Klang dreier frisch gestimmter Gitarren, einer Querflöte, diverser Mundharmonikas und dezentem Schlagwerk.
Am Freitag besuchten wir das Städtchen Wachenheim. Der Rundgang wurde zu einem besonderen Erlebnis, da nicht nur die historische Bausubstanz, sondern auch der bereitgestellte Sperrmüll unser Interesse erregte. Neben diversen Schrankteilen, Matratzen und Tischbeinen befand sich auch eine noch brauchbare Beinprothese, es soll sogar eine Original-Handgranate daneben gelegen haben. Und manch einer dachte wehmütig an Istanbul, doch auch hier passte der Ausspruch „Ich möchte diesen Teppich nicht kaufen!“
Weiter ging es mit einem Spaziergang auf die Ruine Wachtenburg, von deren Turm wir eine herrliche Aussicht über das gesamte Oberrheintal, den Mannheimer Fernsehturm, die Badische Anilin- und Soda-Fabrik, die Kernkraftwerke Phillipsburg sowie Biblis A und B hatten.
Doch damit nicht genug. Kunstbeflissene zog es auf der Heimfahrt magisch in das Zentrum für Kunst und Medientechnologie, kurz ZKM, in Karlsruhe. Sollte man mal gesehen haben. Als Sahnehäubchen nahmen die letzten Vier noch an der Führung „Konversationskunst“ teil. So viel Zeit muss sein!
Wie man sieht, ist und bleibt es spannend in der Volleyballabteilung. Und keiner weiß, was das kommende Jahr bringen wird. Vielleicht ein paar weitere runde Geburtstage?
Die vorzüglichen Fotos verdanken wir Maria, Klaus
und Renate sowie Werner.
Vielen Dank K.T
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